Viele können auf Grund ihrer Erziehung keine Grenzen setzen und nicht für sich sorgen, denn das tut man ja nicht, ist Egoismus und überhaupt, wer sind wir denn eigentlich, dass wir uns erlauben könnten Grenzen zu setzen und damit die Willkür anderer einzuschränken?

Ohne der Fähigkeit Grenzen zu setzen und für uns zu sorgen können wir uns aber auch nicht auf das Leben einlassen. Wir können uns nicht hingeben, weil ständig die Angst besteht, dass was gegen uns passieren könnte, jemand unseren Schutzraum betritt. Wir ziehen uns immer mehr zurück, sind vorsichtiger, versuchen alles zu kontrollieren und zu planen.

Dadurch geht aber die Lebendigkeit und Leichtigkeit im Leben verloren, denn das Leben will fließen und aus jedem Augenblick heraus entstehen. Wir brauchen eine Offenheit und Neugierde dem Leben gegenüber.

So dürfen wir anfangen, wieder für uns zu sorgen und bei Bedarf Grenzen zu setzen.

Das setzt voraus, dass wir wieder Fühlen lernen, um überhaupt zu spüren, wo Grenzen überschritten werden und wo wir für uns sorgen müssen. Wir müssen wieder spüren, was wir im Leben wollen und nicht wollen.

Und dann lernen den Mut zu haben, STOPP zu sagen, wenn was nicht passt. Ein STOPP nicht gegen den anderen, sondern für sich – weil gerade was nicht passt, etwas zu viel wird.

Aber es gibt da leider die Falle, durch Grenzen setzen und STOPP sagen, jetzt sich alles vom Leib zu halten, anderen den Mund zu verbieten, alles was ich vorher ertragen habe, jetzt zu unterbinden.

Das führt am Heilungsaspekt vorbei.

Alles, was in mir Emotionen, einen Schmerz oder negative Bilder hervorruft, hat was mit meiner Vergangenheit zu tun. Das was gerade passiert, ist eventuell nicht schön, aber es spricht mich an, weil es mit meiner Geschichte zu tun hat. Durch das STOPP und Grenzen setzen verschaffe ich mir eine Pause und ich habe die Möglichkeit, durch Atem- und Fühlprozesse die Geschehnisse zu verdauen, in mir in eine Heilung zu bringen.

Und das ist der Sinn eines Spiegels und eines Stopps. Es soll nicht die Lebendigkeit des Lebens, von Beziehungen, von Menschen einschränken, nur weil ich nicht fühlen möchte.

Und natürlich gibt es auch Stopps, die notwendig und wichtig sind, weil sie mit verbaler oder körperlicher Gewalt, Aggression und Erniedrigung zu tun haben. Diese Stopps sind einfach richtig, so wie sie sind, ohne Rechtfertigung.

Aber oft sind die Situationen eigentlich positiv, aber innere Muster und eigene Erlebnisse verbinden sie mit schmerzhaften Erinnerungen und Erlebnissen. Diese brauchen Heilung, damit ich in mir freier werde und das Leben wieder ein Stück mehr leben und genießen kann.

(c) Juli 2016 Christian Jarosch – www.lachen-lieben.de

 

 

Wir benutzen Cookies um die Nutzerfreundlichkeit der Webseite zu verbessen. Durch Deinen Besuch stimmst Du dem zu.