Ich möchte heute kurz auf den Begriff Tantra eingehen, weil ich dieses Thema für extrem wichtig erachte, aber viele vor diesem Wort Angst haben, sich zurück ziehen und damit die Geschenke von Tantra nicht sehen können.
Tantra wird in unserer Zeit leider besonders im Internet häufig mit Sex in Verbindung gebracht. Und genau hier liegt der große Irrtum.
Tantra ist eine der ältesten Philosophien, kommt aus der indischen Tradition und zeigt uns wertvolle Wege, wie wir unser Lebens insgesamt, in Beziehungen und auch in der Sexualität neu leben können.
Wir haben in unserer westlichen Gesellschaft keinen vergleichbaren Weg. Bei uns wird Sexualität eher tot geschwiegen und beschämt oder zeigt sich nur über die Pornoindustrie in einer Weise, die weder der Menschenwürde gereicht wird, noch in langen Beziehungen und bis ins hohe Alter gelebt werden kann.
Hier geht es um Gier, Leistungsdruck, Egospiele, sich aneinander befriedigen und benutzen – aber nicht um Liebe und Herzverbindung. Es geht dort um aushalten, ertragen, erdulden, demütigen aber nicht um einen wertschätzenden und gleichwertigen Umgang zwischen Mann und Frau.
In der Schule lernen wir maximal nur, wie wir Kinder bekommen oder nicht. Wir haben nicht darüber gelernt, wer ich wirklich bin, wie ich mit dem Leben, den Schmerzen, den Gefühlen umgehe. Wir haben auch nicht gelernt, wie wir wirklich glückliche Beziehungen führen und die Sexualität in einer heilenden und nährenden Weise leben können.
Wenn es darum geht, die Probleme in Beziehungen, in der Liebe und in der Sexualität zu lösen, dann gibt es sehr viel Ratlosigkeit oder Hilfen, die in der Praxis einfach nicht funktionieren, eher noch mehr frusten.
Tantra ist in Kurzform ein Weg um die Gotteserfahrung zu machen und bei dem alles sein darf, nichts ausgeschlossen wird, wir uns mit allem was ist verweben können, besonders mit dem Universum. Wichtig ist, dass nichts ausgeschlossen wird, aber alles eine spirituelle Ausrichtung hat, also eine Ausrichtung in persönliche Entwicklung, Wachstum und erleben der Glückseligkeit. Es geht immer um ein größeres Ziel und nicht um eine Rechtfertigung, niedere Bedürfnisse und Ziele zu verfolgen. Leider ist gerade hier eines der größten Missverständnisse und Fehldeutungen des Tantra.
Tantra ist ein Weg, um in sich selbst und in anderen die Göttlichkeit zu erkennen. Es ist ein Weg zum inneren Glück und zur wahren Liebe, einer Liebe, die annimmt was ist und nicht Besitzansprüche und Bedingungen stellt.
Um wirklich glücklich zu leben, müssen wir den Weg zu uns selbst gehen, weg vom Außen, weg von der ganzen Ablenkung. Wir dürfen fühlen, was sich in uns tut, wo wir uns selbst verleugnen, verraten, wo unsere Ängste, unsere Scham, unsere Kleinheitsgefühle stecken. Solange das nicht angenommen wird, spielen wir im Außen eine Fassade und leben das Leben anderer.
In dieser Fassade gibt es keine wahre Liebe und kein inneres Glück. Wir bleiben im Mangel hängen, versuchen unsere innere Leere mit Dingen im Außen zu stopfen, bleiben Leer und unglücklich.
Tantra ist ein Weg der Fülle. Nichts wird ausgeschlossen, vor allem auch nicht die Sexualität. Tantra ist nicht Sex, aber Tantra enthält Sex, so wie Sex und Sexualität zu unserem Leben einfach dazu gehört.
Jeder seht sich nach Nähe und Zärtlichkeit und gleichzeitig liegen dort die größten Verletzungen. Wir haben es nicht gelernt.
Erst wenn ich für mich sorgen kann, wenn ich meine Grenzen setzen kann, wenn ich meine Wünsche und Bedürfnisse kenne, wenn ich mich meinen Ängste, meiner Scham und meiner Verletzlichkeit stelle, wenn dieser ewige Geschlechterkrieg endlich aufhört, wenn wir die gegenseitigen Projektionen (Vater-/Mutterthemen) lösen, dann können wir erkennen, welcher Diamant in jedem von uns steckt. Ich erkenne den Diamanten in mir und in dir und daraus entsteht eine Herzverbindung, die das Gefühl von Einheit, von Verschmelzung, vom Paradies erzeugt.
Aus der gierigen Sexualität wird eine heilende, energetische Sexualität. Erst dürfen unsere Verletzungen heilen, wir finden unsere wahre Essenz und dann entsteht eine Sexualität, die zur Meditation, spirituellen Reise wird und völlig neue Bewusstseinsräume öffnet. Es baut sich eine Energie auf, die deinen ganzen Körper durchflutet, dich nährt und stärkt.
Zwei erwachsene und reife Menschen begegnen sich wirklich in Liebe und schaffen den Raum, in dem Wunder geschehen dürfen.
In diesem Augenblick findest du das Paradies auf Erden, das Glück in dir, die totale Liebe und Zufriedenheit.
Diese Erfahrung macht dich frei für das, was wirklich wesentlich im Leben ist. Du bist weniger manipulierbar und läufst der vorgehaltenen Motivations- und Leistungskarotte weniger hinter her, außerdem gibt es keinen Grund mehr für Aggression und Gewalt.
Vielleicht ist das auch der Grund, warum wir diese Lebens- und Liebesschulung nicht erhalten!!???
In meinen Seminaren, Einzel- und Paarcoaching geht es genau um diesen Weg, dem Weg zu dir selbst und in deine persönliche Freiheit, in der du der Welt und anderen Menschen ganz anders begegnen wirst.
Somit enthält Tantra natürlich die Sexualität als einen wichtigen Bestandteil und als die schnellste Form, in Paradies zu kommen, aber zuvor geht es um die eigene Klärung, Reifung und Reinigung und dann um eine andere Form der Sexualität, die völlig neue Aspekte des Lebens bietet.
Oberste Regel ist auch, dass es niemals ein Muss geben darf. Besonders in den Seminaren sind alles Einladungen und wichtig ist, dass du deinen Impulsen folgst und das tust, was für dich in der jeweiligen Situation richtig ist.
Die Zeiten, dass wir funktionieren, uns übergehen, uns in Leistungsdruck aufarbeiten, lieb, brav und blind fleißig sind, sollte langsam der Vergangenheit angehören.
Ebenso die Zeiten, in denen wir ans innerer Unzufriedenheit, unterdrückter Lebensfreude und Lebenslust Gewalt im Außen geben andere Menschen, Geschlechter, Rassen, Tiere oder die Erde selbst leben.
Glückliche Menschen sind freie und friedvolle Menschen.
Namaste euch allen
(c) April 2015 Christian Jarosch – www.lachen-lieben.de